Die Familien, denen Mixtu Aufträge gibt und mit denen wir zusammen arbeiten, befinden sich im Staat Chiapas, im Südosten Mexikos. Im Januar dieses Jahres 2023 machte sich Mixtu auf den Weg zu den Familien. Die eine Familie befindet sich in San Cristobal, teils, weil sie vertrieben wurden aus dem Dorf San Chamula. Die zweite Familie in Zinancanthan, alle Familien sprechen Tzetzal und Tzotzil. Sie gehören der Maya-Volksgruppe an.
In Chiapas scheint der Jaguar omnipräsent zu sein. In fast jedem Laden, Restaurants, Wänden usw., findet man wunderschön gemalte Jaguare oder auch liebevoll von Hand geformte Jaguare aus Ton. Aber nicht weit weg gibt es auch echte Jaguare, nämlich im Regenwald. Die wunderschönen Tiere und Pflanzen, welche sich in diesem Gebiet befinden, findet man schlussendlich mit dessen Energie auf den von Hand hergestellten Kunststücken der Familien. Sei es von Hand gewebt mit dem Hüftstuhl oder von Hand bestickt, eingefärbt mit Pflanzen, Erde und Insekten - die Stücke scheinen zu leben - man spürt es einfach.
Der Weg von Pochutla (Oaxaca) nach San Cristobal dauerte ca. 16 Stunden. Drei Stunden davon kurz nach Huatulco wurde der Bus aufgehalten von Menschen die streikten und die Strasse sperrten. Der Weg dahin war intensiv und lang, zum Glück hatte der Bus eine Klimaanlage, denn der Bus wurde irgendwo im Nirgendwo aufgehalten, draußen war es ziemlich heiss. Man durfte auch nicht weit weg vom Bus, da es ja sein könnte, dass die Streiker die Strasse früher freigeben würden. In der Nacht kam ich in San Cristobal de las Casas an, deutlich war zu spüren, dass wir hier in der Höhe angekommen waren (2200m. ü. M.).
Zurück zu den Frauen und deren Familien. Auf ihren Gesichtern sieht man das intensive Leben. Armut ist ein grosses Thema, und doch (oder u.a. gerade deswegen?) ist der Familienzusammenhalt und die Ausstrahlungen beeindruckend.
Tereza, San Cristobal de las Casas Fotocredit: Jennifer Baccouche / Mixtu
Doña Pascuala, San Cristobal de las Casas Fotocredit: Jennifer Baccouche / Mixtu
Doña Pascuala und Tereza erschaffen die liebevollen so beliebten, charismatischen Glückskatzen. Vielleicht sehr Ihr nun auch weshalb diese so charismatisch sind, die Herstellerinnen sind Geschichtenerzählerinnen, Frauen, die tief ins Leben blicken mit einem unerschütterlichen Glauben und einer großen Portion Empathie. Sie leben mit der Natur, gehen nicht zum Arzt. Wenn jemand krank wird, geht die Familie zu der kranken Person und sie bekochen sie, machen Tees, frische Säfte, beten, bis derjenige wieder gesund wird. Die Arbeit mit der Natur erhält sie stark. Ein gutes Beispiel ist auch Don Manuel, der Großvater in der Familie. Er ist über 90 Jahre alt und arbeitet tagsüber in der Milpa (auf dem Feld) und hilft dann auch mit dem Zusammennähen der Tierchen mit.
Don Manuel Fotocredit: Jennifer Baccouche / Mixtu
Ich erfahre ihre Geschichten, so wie Doña Pascuala erzählt, dass sie vertrieben wurden von ihrem Land in San Chamula, deshalb sind sie angewiesen auf die Arbeit mit dem Sticken und nähen, Pflanzen sammeln, einfärben. Sie sieht traurig aus, als sie es erzählt. Aber immer wieder ändert sich ihr Gesicht, wenn sie wieder etwas liebevolles oder witziges erzählt oder auch, wenn sie die Wollkatzen näht. Foto: Nach einem anstrengenden aber wunderschönen Tag, alle mit Hunger und bereit für die Mahlzeit.
Bald folg der nächste Teil der Reise mit Bildern und Video. Die handgemachten Kunstwerke findet Ihr im Laden und teilweise im Online-Shop. Dieser wird in der nächsten Woche aktualisiert mit den neuen Sachen.
Fotocredit: Jennifer Baccouche / Mixtu / in Zinancanthan
San Cristobal de las Casas, Chiapas, Mexiko
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